[size=14]„True honor need not be named.“[/size] [size=10]- Talia at-Marimah, Alik'r, Anführerin der Ash'abah -[/size][/center]
[b][i][size=18][color:fa36=#FF9933]D[/color][/size][/i][/b]ie ersten Strahlen der Sonne brannten sich durch ihre geschlossenen Augenlider, als sich die Rothwardonin zu regen begann. Zischend atmete sie tief ein, als jede Bewegung – so minimal sie sein mochte – Schmerzen durch ihren Körper jagte. Ihre Zähne knirschten, als sie diese fest zusammen biss. Am liebsten hätte sie sich ruckartig aufgerichtet, die Augen aufgerissen, um zu erkennen, wohin diese Nord und ihre Verbündeten sie gebracht hatten, aber sie ließ es bleiben, als ihr Bauch ihr unmissverständlich klar machte, dass sie das besser bleiben ließe. Ihre Finger spürten einen festen Verband, als sie über den eignen Oberkörper herab streifte. Und sie spürten ein Fell, das über sie gebreitet worden war. Sie hatten sie also nicht einfach zurück gelassen. Immerhin. Nach den ersten Momenten bei den grobschlächtigen Fremden hatte sie bereits angenommen, dass es ein Fehler gewesen war, nicht die Beine in die Hand zu nehmen und stattdessen bei der Berserkerin zu bleiben, die die Trolle als erste von ihr abgelenkt hatte. Aye, vielleicht wären ihre Wunden dann weniger schwer, aber sie hätte die ungleichen Gefährten, die ihr begegnet waren, wohl kaum davon überzeugen können, dass es nicht einfacher wäre, sie gleich mit zu beseitigen.
Skaraba gab sich keinen Illusionen mehr hin. Brief und Siegel der Kriegergilde und das Wappen, das sie am Gürtel getragen hatte, bis dieser dreckige Bastard eines Bergführers sie … Nichts davon garantierte für ihr Leben. Gar nichts. Himmelsrand war ein ähnlich rauer Landstrich wie die Alik'r. Wieso also sollte man ihr grundlos Gnade und Versorgung gewähren?
„Tu'whacca – heilig und ewig ist euer Name – ich danke euch...“, flüsterte sie, als es ihr endlich gelang, den dröhnenden Kopfschmerz weit genug zurück zu drängen, um die Augen einen Spalt breit zu öffnen. Ihre Hand streckte sie zu dem Becher mit Wasser, den sie neben sich stehen sah und führte ihn an ihre Lippen, um gierig davon zu trinken. Dafür richtete sie sich sehr langsam auf und stützte sich mit der gesunden Hand alsbald ab. Ihr Blick schweifte umher, bis er auf diesem Weib zur Ruhe kam, das vorgestürmt war, kaum, dass sie das Feuer gesehen hatte, das Skaraba erweckt und dem Troll entgegen geworfen hatte. Ihr Gesicht war zur Hälfte abgedeckt worden und die Rothwardonin wusste nur allzu gut, was sich darunter verbarg. Keine Hiebe bis auf den Knochen, nein, und keine, die das halbe Gesicht entstellen würden … aber es würden Male zurück bleiben. Und die Nordberserkerin würde zweifellos lange etwas davon haben.
Mit einem Ächzen richtete sie sich auf, als sie erkannte, wie unruhig Janda schlief, und löste sich tatsächlich aus den sie wärmenden Fellen, um sich der stechenden Kälte auszusetzen, die auch unter die aufgespannten Planen kroch, die die Verwundeten vor Blicken und frischem Schnee schützen sollten. Nach kurzem Umsehen befüllte sie ihren Becher mit frischem Wasser und netzte ein sauberes Tuch damit, um mit diesem erst die Lippen und das Gesicht der Ruhenden entlang zu fahren. Als sie den Stoff letztlich auf der Stirn der Schlafenden ablegte, zog sie das Fell um sich und auch ihre robusten Schleier zurecht.
Warum sie sich irgendwie verantwortlich fühle? Und warum sie sich kümmerte? Einerlei. Es tat gut, etwas zu tun.
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Do 16 März 2017, 13:31
[i]"Törichtes, tapferes Mädchen...Mädchen...Mädchen..."[/i] die Worte Bhreas hallten noch lange in Jandas Unterbewusstsein nach. Etwas in ihr wollte sich aufbäumen, die Kynepriesterin packen und sie eines besseren belehren, doch der Körper reagierte nicht auf ihr Aufbegehren.
[i]"Mädchen...Mädchen...ich bringe dir mal richtig Reiten bei, Mädchen!"[/i] Ein Schlag in das grinsende Gesicht Kjarls wäre so eine Erfüllung. Doch bevor sie ihn erreichen konnte, verschwand das hämische Gesicht auch schon bald im Nebel.
[i]"Du kannst das nicht, Mädchen...Mädchen...Mädchen...unsere Sippe hat das nicht nötig....das wird niemals funktionieren...du bist lebensmüde...sei nicht so dickköpfig...Mädchen...Mädchen...Mädchen..."[/i] Ständig musste sie sich anhören, was nicht alles unerreichbar wäre...dass sie dies oder das nicht das schaffen könnte...dass die Chancen auf Erfolg nicht vorhanden waren. Nichts was Janda jemals davon abgehalten hatte, ihren Willen durchzusetzen. Jeden dieser Zweifler, Feiglinge und Schwarzmaler hatte sie bewiesen wozu die Nordfrau fähig war, wenn man sie heraus forderte. Seit der Bloßstellung Kjarls vor der gesamten Reisegruppe wartete Janda auf die Möglichkeit sich zu beweisen. Ein Troll war dafür gerade das richtige Maß. Auch wenn Janda einige Legenden von diesen gefährlichen Ungetümen gehört hatte, gewann wieder die stoische Sturheit der Nordfrau die Oberhand. Keiner würde mehr ihren Mut und ihre Fähigkeiten in Frage stellen, wenn sie erstmal eines dieser Ungetüme erschlagen würde. Dass sie dabei sogar diese Fremde retten würde, wäre ein willkommener Nebeneffekt.
Doch wie so oft, hatte sie sich etwas überschätzt. Diesmal sogar über die Maßen hinaus... ....Geschlagen in eigenem Blut lag sie da, und alle standen um sie herum, schüttelten den Kopf oder lachten über ihre Dummheit, diese lebensmüde Sturheit... [i]"Dummes törichtes Mädchen...Mädchen...Mädchen..." Bhrea beugte sich amüsiert lächelnd über sie. "Das war ziemlich dumm von dir einfach so die Heldin zu spielen...tapfer, aber dumm...Skrava hatte wohl Recht über dich. Du bist nur ein törichtes, kleines, dummes Mädchen..."[/i] wie eine Mutter, die ihr kleines Kind tadelt, strich sie sanft mit ihrer Hand über Jandas Stirn.
Blitzartig ruckte Jandas Hand hoch und packte sie am Handgelenk. Das Auge, das nicht unter Verbänden lag, wurde aufgerissen und noch während sich die graue Iris sich an die milde Helligkeit anpasste, fixierte es die Gestalt über ihr. Es handelte sich offenbar nicht um Bhrea...diese Erkenntnis kam kurz vor der Erkenntnis, dass jede Bewegung immense Schmerzen von ihrem Körper abrang. Das schlimmste war aber, als sie den Mund bewegen wollte, um eine Frage zu stellen. Ein gellender Schmerz, als wurde ihr Gesicht gerade mit des Hufschmieds Brenneisen Bekanntschaft machen, durchfuhr ihren Kopf. Schmerzerfüllt ächzend beließ sie es dabei, während ihr Verstand noch versuchte die Ereignisse aufzuholen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie beim Aufschrecken das Handgelenk der fremden Gestalt mit festen Griff umschlungen hatte. Das Lösen des Griffes und das hinab sinken lassen des Armes lockte ebenfalls Schmerzen aus der Schulter heraus. Dabei stach ihr die Erinnerung, wie der Troll sie dort gepackt hatte, ins Bewusstsein. Ihr Auge sah sich kurz im improvisierten Zelt um, bevor es wieder auf die dunkelhäutige Fremde zu ruhen kam. [i]Das konnte unmöglich Sovengarde sein...wenn ja, würde sie diesen Skalden gewaltig in den Arsch treten[/i]
Unter großen Anstrengungen, um den aufkommenden Schmerz zu unterdrücken, spalteten sich die mitgenommenen Lippen der Nordfrau einen Hauch breit. "We...wer..." war alles was die krächzende Stimme hervor brachte.
Zuletzt von Nellkir am Do 16 März 2017, 18:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Do 16 März 2017, 13:33
[b][center]- Skaraba -[/center][/b]
So wie Jandas Hand vorruckte, reagierte auch die Rothwardonin mehr aus Instinkten heraus, als dass sie wirklich darüber nachdachte. Sie bezahlte es ebenso mit grausigen Schmerzen, als sie ihre zur Hälfte verbundene Hand auf den sich öffnenden Mund der Hochschreckenden legte, um diese am Schreien zu hindern, denn genau damit rechnete sie! Und was ihr blühte, stürzte erst einer der Waffengefährten dieses Nordweibes herein, das konnte sich Skaraba sehr genau vorstellen! [i]Wahrscheinlich schlügen sie erst ihre Äxte in deinen Rücken, sähen sie dich über sie gebeugt … und würden dann fragen...[/i]
Tief atmete sie unter den beigen Tüchern aus, die ihren Kopf umschlangen, als Janda ihr Handgelenk losließ. Gleichzeitig zog sie ihre Hand zurück unter einem Zusammenkneifen der eignen Augen. Es bereitete ihr schneidende Schmerzen, ihren verwundeten Arm auch nur zu bewegen, und diese Schmerzen wurden mit einem Schlag stärker, als sie ruhiger wurde und aus ihren mit Kohle umrandeten Augen auf die Berserkerin nieder sah. Kurz loderte in der Bronze der Augen etwas wie Bedauern auf: Sie hatte der Kriegerin keine Schmerzen zufügen wollen. Aye, Janda mochte eine Nord sein und die Nord kämpften nicht an der Seite ihres Volkes, aber weder kümmerten Skaraba diese Bündnisse noch vergaß sie das Band eines gemeinsamen Kampfes. So griff sie nun in den Schnee, der nicht weit entfernt lag, und hüllte etwas davon in ein frisches Tuch, das sie besänftigend auf die Wunde im Gesicht der weißhäutigen Kriegerin legte. Die Kühle würde angenehm sein – so hoffte sie.
„Ich bin Skaraba und entstamme den Sanden Alik'res, Kriegerin von Himmelsrand“, erhob sie ihre Stimme, die ein wenig kratzte und nicht so hoch erklang wie jene vieler andrer Frauen. Ihre gesunde Hand vollbrachte eine regelrecht rituelle und „anmutig“ anmutende Geste des Grußes, ausschweifend und unverkennbar rothwardonisch, während sie ihren Kopf in einem ausgedrückten Respekt neigte, wie es nur die wenigstens Wesen vermochten. Fremdartig, exotisch gar in den Augen einer Nord, aber es lag nichts anbiderndes darinnen, nichts unterwürfiges. In dem bronzenen Blick brannte ein Feuer, das trotz ihrer körperlichen Schwäche noch immer Kraft und Wildheit verkörperte. „Ich war jene, die den Troll in Feuer hüllte. Ihr wart es, die sich als erste in den Kampf wagte. Damit gabt ihr mir die Gelegenheit mich zurück zu ziehen und euren Mut zu erwidern. Eure Gefährten versorgten mich und ließen mich wohl bei euch.“ [i]… und selbst sie hatten wohl begriffen, dass die Rothwardonin wohl kaum an der Seite der Nord gekämpft hätte anstatt das Weite zu suchen, wenn es ihre Absicht wäre, sie zu töten ...[/i] Diesen Gedanken aber sprach Skaraba nicht aus. Vielmehr hob sie den Becher mit Wasser an wollte diesen an den leicht erhöht liegenden Kopf von Janda führen. Anbietend, nicht aufzwingend.
Aus der Nähe konnte das Nordweib in dem größtenteils verschleierten Gesicht neben den Augen auch die Spuren tiefer Narben erkennen, die sich wohl über die eine Hälfte des Antlitzes erstrecken mussten. Ob sie deswegen wohl die Stoffe um ihr Haupt trug?
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Do 16 März 2017, 13:37
Die Nordfrau musterte mit dem freien Auge die Rothwardonin, während ihrer Erzählung. Dann war es also diese Fremdländerin, die sich verbissen gegen die Trolle erwehrte. Immerhin konnte Janda etwas bewirken mit ihrem kopflosen Vorstürmen. Sie fragte sich einen Moment, ob Bhrea dies ähnlich sehen würde.
Die Lippen öffneten sich wieder einen leichten Spalt. "Jan...da..." brach sie leise hervor. Ihr war nicht klar, ob die Fremde diese Vorstellung verstehen würde, aber das war im Moment das Beste was Janda zu bieten hatte.
Als der Wasserbecher in ihre Nähe geführt wurde, richtete sich die Nordfrau mühsam ein wenig auf. Der Schmerz, den diese kleine Bewegung hervor zerrte, war ungeheuerlich. Doch noch viel schlimmer war, dass sobald sie das Gesicht schmerzerfüllt verzog, dieses wieder unsagliche Qualen durch ihren Kopf jagte. Kleine Schlücke spendeten wenigstens ihrer trockenen Zunge und Kehle etwas Linderung, ehe sie sich wieder zurück sinken ließ.
Jandas rechter Arm bewegte sich zum Gesicht, um zu ertasten, was ihr diese Qualen verschaffte. Doch die Fingerspitzen berührten nur groben Stoff, ehe sie durch zuviel Druck wieder schmerzzischend zurück zuckten. "Was...ist passiert?" die Worte wurden eher undeutlich zwischen den Zähnen hervor gepresst, wohl um jegliche Kieferbewegung zu vermeiden.`
[i]Wo waren die anderen? Haben sie mich mit dieser Fremden hier zurück gelassen, um Skrava ohne mich zu retten?[/i] Etwas erschrocken bei dieser Erkenntnis, huschte das freie Auge wieder im Zelt umher.
Zuletzt von Nellkir am Do 16 März 2017, 18:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Do 16 März 2017, 13:41
[center][b]- Skaraba -[/b][/center]
Als der Blick der Berserkerin umherschweifte, bemerkte sie, dass lediglich zwei grobe Decken aufgespannt worden waren zwischen den Steinen. Augenscheinlich eine weitere Nische im Fels, zu der Bhrea die Gefährten geführt hatte, die von Jernheim aus gemeinsam aufgebrochen waren. Im Gegensatz zu ihrem letzten Lagerplatz hatte sich jedoch hier und da Schnee in einige Nischen geschoben. Sonnenlicht fiel durch vereiste Spalten herein, von denen Eiszapfen fast eine Manneslänge herab ragten. Ein guter, sogar ein schöner Ort, wenn die derzeitige Situation denn gewähren würde, es auch nur wahrzunehmen.
„Eure Gefährten sind in der Nähe.“ Das war auch schon alles, was die Rothwardonin über ihre Lippen brachte, ohne auch nur eine nennenswerte Regung auf das offenkundige Misstrauen zu zeigen. „Sie sehen wahrscheinlich oft nach euch.“ … und sie wachen gewiss über die Absichten, die ich offenbare ... Den Becher hielt sie so lange, wie Janda daraus trank, ehe sie ihn neben das notdürftige Lager stellte und vorsichtig etwas tiefer einatmete, indessen sie eine Position suchte, in der sie halbwegs schmerzfrei ausharren konnte. Eine solche fand sich nicht, aber zumindest gelang es ihr, das Beißen und Stechen und Jucken ihrer Verletzungen wegzubeißen. Zähneknirschend wie auch zuvor schon.
„Ihr solltet nicht versuchen, die Wunde anzufassen oder abzutasten.“ Etwas mahnendes lag in der Stimme der fremdartigen Schwertkämpferin, die ihr verschleiertes Haupt schrägte und über ihre Schulter blickte, als sie die Stimmen weiterer Nord und deren Verbündeter vernahm. Augenscheinlich lagerten sie wirklich direkt neben den Verwunderten – ganz so wie erwartet. Fröhlich klangen die Stimmen nicht unbedingt. Etwas lag wie ein Schatten über diesen Gefährten – das hatte Skaraba bereits erkannt, als sie versorgt worden war.
„Einer der Trolle hat euch erwischt, ehe eure Gefährten sie nieder gemacht haben. Ich habe euch aus dem Schnee gezogen und den Gefallen erwidert, mich zu verteidigen, bis ihr versorgt werden konntet.“ Sie schnaufte leise aus und lehnte sich gegen einen nahen Felsen. Es tat besser, nicht ganz so aufrecht zu sitzen. Zudem konnte sie das Fell fester um sich ziehen, denn nach wie vor war es bitterkalt in Himmelsrand. „Mein Führer ließ keinen Zweifel daran, dass es ein einsamer Pass sei. Was führte euch dorthin?“
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Do 16 März 2017, 19:24
"...Danke!" ächzte die Nordfrau verbissen, nachdem sie die Erklärung der Rothwardonin angehört hatte.
Also wurde kein anderer ihrer Begleiter nennenswert verwundet? Nur sie war es, wegen ihr der Rettungsmission unterbrochen werden musste. Innerlich schallte sich Janda eine Närrin, vermutlich taten es die anderen ihr gleich. Der Kopf drehte sich leicht zur Seite, um einen Blick zwischen den Decken nach draußen zu erhaschen. Leider konnte sie niemanden sehen, nur die unterhaltenden Stimmen vernehmen. Bhreas Stimme konnte sie dabei nicht ausmachen.
Bei der Frage der Fremden, drehte sie den Kopf wieder zurück und blinzelte diese an. Auch wenn die Zusammenstellung mehrerer Wörter, um halbwegs vernünftigen Satz zu bilden, große Schmerzen bereitete, war sie wohl soviel an Erklärung der Fremden schuldig. "Orks ver...folgn...Skra...va...rettn..." presste sie mit verbittert dreinschauendem Auge hervor.
Nur wegen ihr würde sich die Rettung verzögern, wenn nicht sogar die Gelegenheit gänzlich verstreichen. Bhrea hätte sie einfach im Schnee zurück lassen sollen... doch Janda war dankbar, dass sie es sich nicht dafür entschieden hatte. Dennoch hatte sie ihr Wort gegeben, Bhreas Familie zu beschützen. Ein ziemlich leichtsinnig dummer Schwur, wenn man das Resultat betrachtet...aber Schwur bleibt Schwur. Solange sie lebte, dürfte und würde sie ihn nicht brechen...bis die Schuld beglichen war.
Die Nordfrau schloss das Auge und atmete tief ein. Sie durften wegen ihr keine weitere Zeit verlieren, das war klar. Und das würden sie auch nicht müssen!
Knurrend richtete sich die Verwundete langsam auf, wobei das Fell, dass ihren Körper bedeckte, langsam hinab rutschte und eine blaurote Verfärbung auf der Schulter preisgab, genau dort, wo die gewaltige Trollpranke sie gepackt und rumgeschleudert hatte. Immer verbissener presste sie die Kiefer aufeinander, da nun auch ihr Kopf wild zu pochen begann. Bald saß sie in aufrechter Position und verharrte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen.
Sie würde diese Lagerstätte aufrecht stehend verlassen und Bhrea damit beweisen, dass sie bereit ist, die Mission fortzusetzen, komme was wolle.
Nachdem sie etwas verschnauft hatte, wurde das Fell bald bei Seite geschoben...
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 14:54
[center][b]- Skaraba -[/b][/center]
„Ich danke euch ebenso.“ Einmal mehr erfolgte diese exotische Gestik, die das Neigen des Hauptes untermalte und die kaum noch wirkte, als vollbrächte die Tochter Alik'res sie bewusst. Manche Dinge gingen eben in Fleisch und Blut über. Ein Stück Heimat im fernen Himmelsrand, ein Ort, an den Skaraba kaum gehören, kaum passen mochte und doch war sie hier. Zunächst runzelte sie ihre Stirn auf Jandas weitere Worte hin, dann aber loderte etwas dunkles in ihrem Blick auf, als sie von den Orks sprach. Ihre Nasenflügel bebten und ihre Lippen presste sie so fest aufeinander, dass sie tatsächlich ein gutes Stück an Farbe verloren. „Die Geister – groß sind sie und ewig gepriesen ihre Namen – führen uns manchmal auf eigentümliche Wege mit denen zusammen, die eine Absicht teilen.“ Die Ahnung eines Lächelns schlich sich auf die Lippen der Dunkelhäutigen; in den Augen glomm es unheilvoll und kalt.
Manchmal war das Schicksal aberwitzig, nicht wahr? Sollte ihr nach all den Jahren endlich eine Gelegenheit gewährt werden von diesen großen und … langsamen Nord, deren Stärke sie trotz allem bewundern musste? Sollte sie sich endlich reinwaschen können durch ihre Rache? Ein Zittern bemächtigte sich ihrer. Ihr Herz pochte und ihr Blut rauschte durch ihre Adern!
Über die Aufregung bemerkte sie erst einen Augenblick zu spät, wie sich Janda aufrichtete, oder besser gesagt: Wie das Berserkerweib versuchte sich aufzurichten. Ihre gesunde Hand bettete die Verschleierte auf den Arm der Weißhaut. „Ich weiß um das, was in eurem Blut brennt. Wenn ihr euch jetzt erhebt ...werdet ihr lange liegen. Eure Wunden reichen tief und der Feind ist noch nicht hier. Verschwendet nicht eure Kraft. Die Geister – ewig währt ihre Wacht – wissen, wie schwer es mir fällt, das auch nur auszusprechen. Bleibt liegen, Janda.“ Ihre harte Stimme besaß etwas beschwörendes. Die bronzenen Augen loderten.
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 17:05
Entschlossen und verbissen schob Janda das Fell bei Seite. Auch wenn sie außer ihrer Hose nichts außer Bandagen trug, störte die eisige Kälte das Nordweib scheinbar nicht. Auf die Widerworte der Fremden reagierte das Nordweib nicht. Zu gerne hätte sie zwar dem Drang nachgegeben, und sich wieder hingelegt. Einfach den Körper etwas Ruhe gewähren lassen, und sich in das gemütliche Fell wieder zurück sinken lassen. Hatte sie immerhin nicht bereits genug getan? Schwerste Verwundungen hatte sie sich zugefügt, vielleicht würde sie ein Leben lang entstellt sein, und dass nur für einen unüberlegten Schwur, um das Gastrecht zu vergelten.
[i]Pah! Schlafen kannst du, wenn du tot bist, Weib![/i] trieb sich das störrische Nordweib sich in Gedanken weiter an.
"Muss...Bhrea...redn!" presste sie zwischen den Lippen hervor, während sie einen Arm aufstützte, um sich aus der sitzenden Haltung zu erheben. Ihr ganzer Körper rebellierte gegen die Tortur, doch nur der Tod könnte sie noch hindern.
Plützlich durchfuhr ein stechender Schmerz die Schulter, als sie ihren Arm belastete, was bewirkte dass dieser unter ihren Körper weg knickte, und sie auf das Fell zurück prallte. Es war nur ein kurzer Fell auf die weiche Bettstatt zurück, aber der Druck auf die angebrochenen Rippen, entzog ihr einen knurrenden Schmerzenschrei, was unter anderem bewirkte, dass die Gesichtswunde unvorstellbare Qualen durch ihren Kopf jagte.
Aus Reflex drückte sie mit der Hand gegen die schmerzende Gesichtshälfte, während sie mit zusammen gepressten Lippen innerlich zu schreien begann. Der Druck tat natürlich weh, aber es war wenigstens ein kontrollierter Schmerz. Ihr gesamter Körper versuchte der Nordfrau klar zu machen, dass dieser einfach nur noch Ruhen wollte. Entweder waren die Schmerzmittel wieder abgeflaut, oder diese ganze Prozedur hatte sie so dermaßen strapaziert, dass jede Faser inzwischen nur noch Qualen verursachte.
Zornig über ihre Unfähigkeit ihren Willen durchzustzen, hätte Janda am liebsten einfach nur gebrüllt. Ihre Wut und Frustration freien Lauf gelassen. Aber selbst dies verwehrte ihr ihrer Körper. Also lag sie nur zitternd vor Schmerzen und mit in sich geballter Wut da, während sie wimmerte und ächzte.
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 17:30
[center]- Skaraba -[/center]
„Starrsinnig wie ein feines Kamel der Kronen ...“, zischte die Rothwardonin und wich dann zurück, als Janda tatsächlich zurück sank und jener Schrei ihr von den Lippen kam. Nicht laut genug, um das ganze Lager zu erwecken – den ewigen Geistern sei's gedankt! - aber gewiss ausreichend, um irgend jemanden zu alarmieren. „Brecht euren Körper noch weiter, aber haltet mich heraus!“ Weitere Flüche folgten, die durchaus nicht in der Sprache erklangen, die ihnen gemeinsam gegeben war.
Bis zu ihrer Lagerstatt wich die Schwertkämpferin zurück, um bloß nicht in den Verdacht zu geraten, dem Weibe etwas angetan zu haben. Hinzukommend brachte es sie ein ganzes Stück vom Zelteingang fort, dessen Planen just in diesem Moment aufgeschlagen wurden, um den Blick preiszugeben auf eine weitere Weißhaut. Eine schwere Robe aus Wolle trug sie, darunter wahrscheinlich einige schützende Teile einer Rüstung aus Leder. Zumindest kam Skaraba nicht umhin, die Arm- und Beinschienen zu bemerken, die aus den wärmenden Stoffen hervor ragten. Wie alles hier in Himmelsrand war auch diese Nord mit ihrem verflochtenen rötlichen Haar wehrhaft. Aber zumindest hatte sie keine Waffe gezogen, nicht wahr? Ihre grau-blauen Augen besaßen sogar etwas sanftes, als sie sich Janda näherte und deren Hand packte, um sie mit der Gewalt einer Heilerin von der verwundeten Gesichtshälfte zu zerren.
„Beruhigt euch. Ich bin Thorwa aus Jernheim“, erhob die für Skaraba vollkommen fremde Frau ihre Stimme. Irgendetwas beruhigendes haftete daran, etwas junges und freundliches, das nicht unbedingt zu den Seiten von Himmelsrand passte, die die Rothwardonin bisher kennen gelernt hatte. Aber da war auch etwas strenges, als sie ihren Kopf wendete. „Was ist hier vorgefallen?“ Bei einem weiteren Ächzen von Janda atmete die Heilerin tief durch. „Ich werde euch gleich etwas gegen die Schmerzen geben.“
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 17:45
In all der Qual und Agonie hatte Janda nicht bemerkt, dass jemand anderes den Unterschlupf betreten hatte. Etwas widerwillig ließ sie ihren Arm fortzerren, um in ein weiteres fremdes Gesicht zu blicken. Immerhin war es vertrauter als das der dunkelhäutigen unter dem Schleier.
Es tat halbwegs gut, eine Nord in ihrer Nähe zu wissen, auch wenn sich das Gefühl noch nicht ganz einstellte.
Janda schüttelte kurz mit verbissenen Gesicht den Kopf. "Nein!...Bhrea sprechn!" sie stierte Thorwa mit ernsten Gesichtsausdruck an. Das letzte was sie jetzt wollte, waren benebelte Sinne, die ihre Entschlossenheit lähmten...auch wenn dies Linderung für ihre Qualen bedeuten würde.
"Muss Bhrea sprechn!" wiederholte sie die verbissenen Worte, und sah mit dem freien Auge die fremde Nord beinahe schon flehend an.
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 17:59
[center]- Thorwa -[/center]
Nach der Versammlung am Lagerfeuer inmitten des Lagers, an dem sie sich wie die anderen Krieger aus Jernheim gewärmt hatte, und nachdem sie mit Jonna bei dem gemeinsamen Abendessen gesprochen hatte, hatte sich die junge Heilerin vor das behelfsmäßige Zelt der Verwundeten zurück gezogen, um bereits einige Verbände für den folgenden Tag vorzubereiten. Es tat gut, die Hände zu beschäftigen und die Gedanken nicht vollkommen ungeteilt den bevorstehenden Kämpfen zuzuwenden. Seit ihrer Geburt kannte sie die Jernheimer ...und konnte sich auch vorstellen, wie jene sein würden, die Bhrea und Jonna als Reisegefährten und Verbündete an ihrer Seite duldeten. Gute und mutige Seelen, daran zweifelte sie nicht einen Moment. Aber das änderte nichts daran, dass sie störrisch wie Esel waren und in jede Schlacht hetzten, als fühlten sie sich ähnlich unverwundbar wie ein riesiges Mammut, das unvorbereitete Jäger überraschte.
Als sie das letzte Mal in das Zelt geschaut hatte, da hatten die beiden ungleichen Frauen geruht. Umso mehr schreckte sie auf, als es unruhig wurde. Diese Rothwardonin würde doch nicht … Nein, jenes fremde Weib hatte Janda nichts angetan. Oh nein! Thorwa wusste auf den ersten Blick, dass die Seefahrerin, die sie nur vom Sehen aus Jernheim kannte, versucht hatte, sich aufzurichten. Störrisch wie ein Esel, aye, und wahrscheinlich noch eine Spur störrischer als die sesshaft gewordenen Exemplare, die sonst unter ihren Händen bluteten und fieberten.
„Bhrea ist gerade erst mit ihren Waffengefährten in das Lager zurück gekehrt, Janda. Es wird ein wenig dauern, bis ihr sie sprechen könnt. Und wenn ihr sie noch sprechen wollt, dann beruhigt euch.“ Der Nachdruck einer Heilerin ruhte in ihrer Stimme und ihre mit feinen Knotenmustern tätowierten Finger bettete sie in gewisser Entschlossenheit an Jandas Schultern. „Beruhigt euch. Die Trolle sind erschlagen. Unsere Gefährten sind größtenteils unverletzt.“
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 18:06
Scheinbar schienen die beruhigenden Worte Thorwas ihre Wirkung zu verfehlen, denn auch, wenn die Seefahrerin etwas unwillig in der Fellstätte liegen blieb, wurde das Auge weit aufgerissen und huschte unruhig zum an Thorwa vorbei, um einen Blick nach draußen zu gewähren.
Bhrea war bereits wieder zurück? Hieß das, sie waren Skrava ohne sie retten? Ihre Ahnen würden auf sie Spucken, wenn sie wüssten, dass sie ihren Eid nicht erfüllt hatte. "Skra...va?" das Auge huschte fragend wieder zur Thorwa zurück.
Natürlich wäre Janda erleichtert, wenn Bhrea die Skaldenkriegerin wieder heile nach Hause gebracht hätte, aber was hieße das für ihre eigene Seele und ihr Nachleben in Sovengarde?
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Fr 17 März 2017, 18:15
[center]- Thorwa -[/center]
Thorwa atmete eine Spur tiefer ein. Und beinahe hätten sich ihre Mundwinkel ebenfalls eine Spur gehoben. Aber eben nur beinahe, denn sie erkannte die Qual, in der sich Janda wand. Es war nicht etwa so, dass sie vieles auf Anhieb deuten konnte, aber dass das Seeweib sich mindestens bei der Ehre gepackt fühlte, das hätte wohl auch ein Blinder gesehen. Sie tauchte ein frisches Tuch in die Wasserschale, wie es auch vor ihr jemand getan hatte. Ihre Augen wanderten für einen Moment zu der Rothwardonin, die sich in ihre Ecke des Zeltes zurück gezogen hatte. Eben jener nickte sie zu. Und auch, wenn da nie Sorge oder Angst erkennbar gewesen waren, so sah sie doch, dass sich die angespannte Muskulatur der Fremden eine Winzigkeit entspannte. Immerhin ein Anfang.
„Ich werde eure Wunden versorgen und mir besonders die vernähten Kratzer des Trolls oder der Felsen in eurem Gesicht ansehen. Je ruhiger ihr dabei seid, umso eher werde ich zu den Anderen gehen und Bhrea herholen können, wenn sie die letzten Gespräche wegen der Befreiung der Kriegerskaldin und weiterer Gefangener hinter sich gebracht hat. Tee und Eintopf werdet ihr zu euch nehmen, sobald ihr versorgt seid. Beide.“ Sanft aber bestimmt tastete sie Jandas Stirn ab, als überprüfte sie, ob das andre Weib bereits fieberte. Ein Wunder wäre es wahrlich nicht. „Was hat euch auf dem Pass zu eurer Tapferkeit getrieben?“
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Sa 18 März 2017, 07:40
Als Jandas Geduld mit einer bevorstehenden Krankenuntersuchung auf die Probe gestellt wurde, malte sie grimmig mit den Kiefern, sagte aber nichts weiter dazu. Sie war eindeutig nicht in der Lage weitere Forderungen zu stellen, soviel Einsicht brachte das störrische Nordweib gerade noch zustanden. Aber immerhin deutete sie aus Thorwas Aussage, dass die Befreiung Skravas noch nicht stattgefunden hatte.
Bei Thorwas Frage hin, zuckte Jandas Auge prüfend in ihre Richtung. [i]Tapferkeit? Pfff![/i] Machte sich die Jerheimerin etwa über die Seefahrerin lustig? Seit wann betitelte man törichtes Handeln als Tapfer? Immerhin hatte sie selbst nicht mitangesehen, wie Janda wie eine Spielzeugpuppe vom Troll herum geschleudert wurde. Aber mit Sicherheit hätten die Kampfgefährten Thorwa schon in Kenntnis gesetzt, über Jandas "Heldentat". Sie konnte jedoch keine Spur der Erheiterung in Thorwas Gesicht erkennen. "Weiß...ich nich..." log sie flüstern, während sie die gesunde Gesichtshälfte von Thorwa abwandte. Zwangsweise fiel dadurch der Blick auf die Rothwardonin, welche in diesem Augenblick den Ausdruck von Scham darin erkennen könnte.
Lorn Ehrenhand
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Sa 18 März 2017, 17:50
Feste Schritte stapften durch den Schnee näher und nach einer kurzen Weile wurde auch schon die Plane des Zeltes abermals zurückgeschlagen. Ein wettergegerbter Nord mit buschigem, sorgsam teilweise geflochtenen Bart beugte sich in das Zwielicht des behälftmäßigen Zeltes. Leder und Metall prägte das Bild seiner Rüstung und auf dem ersten Blick mutete er eher wie ein alter Krieger an. Er musste durch Jandas Äußerung angelockt worden sein, auch wenn er keine Waffen in seinen Händen trug.
Festen, ruhigen Blickes überzeugte er sich davon, dass die beiden Frauen nicht in Not waren oder im Fieberwahn schrien. Er nickte Thorwa zu, die bereits nach den beiden Verwundeten sah und legte ein paar frische Kräuter, Arnika ,Beinwellwurzel und getrocknete Nachtschattenblätter gegen die starken Schmerzen neben sie.
Noch einmal sah er zu der fremden Exotin und brummte leise, was immer dies zu bedeuten hatte. Vielleicht meinte er ihre Wunden oder die Tatsache, dass die Frau zu befremdlich wirkte. War es eine Warnung, oder eine andere Äußerung? Seine Beweggründe behielt er für sich und war in Begriff, Thorwa das Zelt zu überlassen.
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass So 19 März 2017, 11:08
[center]- Thorwa -[/center]
Es sah tatsächlich nicht aus, als wolle sich die Heilerin über Janda lustig machen. Nicht einmal im Entferntesten. Ganz besonders nicht, als sie damit anfing, die Tücher auf der verletzten Gesichtshälfte zu lösen. Irgendwie brachte sie es fertig, dabei keine allzu schlimmen Schmerzen durch das Fleisch der Berserkerin zu jagen. Dafür aber stellte sie die Geduld der Kriegerin einmal mehr auf die Probe. „Es wird wieder werden“, raunte sie leise in Jandas Richtung.
Als Lorn dann hinter sie trat, da sah das junge Weib für einen Moment auf und schenkte ihm ein angedeutetes Lächeln. Trotz allem strahlte sie etwas Herzlichkeit aus, die selbst an diesem Ort nicht ganz verblassen mochte. „Danke.“ Nur das eine Wort kam ihr über die Lippen, als er die Kräuter neben sie legte und sie sich für einen Moment besah, was er hergebracht hatte. Mit einem knappen Nicken widmete sie sich dann auch schon wieder Jandas Gesicht, das sie mit einer Mischung aus Mitgefühl und Konzentration betrachtete und mit frisch gesäuberten Fingern an mancher Stelle behutsamst berührte, abtastete. So geschah es auch, dass sie fast schon aufgeschreckt noch einmal zu Lorn sah, als sie das Brummen hörte und erkannte, dass er das Zelt auch schon wieder verlassen wollte. „Ihr könntet mir zur Hand gehen, Lorn, wenn ihr euch noch nicht zur Ruhe begeben wollt, um im Morgengrauen mit den Anderen zu aufzubrechen.“
[center]- Skaraba -[/center]
Die Rothwardonin hob ihren Kopf etwas weiter, als sie jener weitere Nordmann in das behelsmäßige Zelt trat. Zuvor mochte sie sich in die Stille zurück gezogen haben, hatte vielleicht sogar gebetet. Aber wer konnte das in diesen Landen schon deuten, nicht wahr? Auf das Brummen hin atmete sie eine Spur tiefer ein und engte ihre Augen, die das einzige waren, das man in dem verschleierten Gesicht wirklich erkennen konnte.
„Ihr sucht nach Freunden. Wenn sie in den Händen der Orks sind – Tu'whacca möge ihre Gebeine verrotten lassen – dann werden sie sie zu einem Schrein Malacaths bringen. Gleich wo ihr sie angreift, werdet ihr diesen Schrein irgendwann vernichten müssen oder sie sammeln sich dort immer wieder.“ Leise nur sprach sie die Worte mit ihrer kratzigen Stimme.
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass So 19 März 2017, 12:39
Erschöpft ließ Janda die Behandlung über sich ergehen. Auch wenn das Abnehmen des Verbandes den pochenden Schmerz in ihrem entstellen Gesicht nur noch verstärkte, tat es gut etwas frische Nordluft drüber streichen zu lassen. Das blutunterlaufene Auge oberhalb des genähtes Kraters in ihrer Wange brauchte einen langen Moment, um sich an die Helligkeit gewöhnen. Mit beiden Augen musterte sie während der Behandlung die fürsorgliche Heilerin. Sie schien ihre Arbeit gut zu machen, denn nicht einmal machte Janda einen unruhigen Eindruck. Erst als die Plane bei Seite geschlagen wurde, und Lorn das innere betrat, huschte der Blick erwartungsvoll dahin. Als sie erkannte, dass es nicht Bhrea war, legte sie den Kopf wieder seufzend in die Ruhestätte, damit Thorwa mit der Prozedur fortfahren konnte. Sie setzte zum Sprechen an, verzog aber schmerzerfüllt das Gesicht, nun wo keine Bandagen mehr zu große Gesichtsmimik verhinderten. Sie versuchte es erneut, etwas langsamer und mit ausdrucksloseren Zügen. "Hast...diesmal...Schnaps dabei?" die Augen zuckten zu Lorn, nur der geübte Beobachter konnte etwas Schalk darin erkennen.
Als die kratzige Stimme der Fremden über Orks berichtete, wanderten Jandas Augen zu ihr hinüber. "Kennst...die Orks? Kennst den...Schrein?" vermutlich hätte sie sonst zu dieser Frage skeptisch eine Augenbraue gehoben, aber unter diesen Umständen war nur der ausdruckslose fragende Ausdruck zu erkennen.
Lorn Ehrenhand
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass So 19 März 2017, 14:08
Langsam wurde die schwere Lederplane wieder losgelassen und ließ den Feuerschein von draußen versiegen. Der Nord drehte sich wieder um und nickte Thorwa zu. Er hob ohne eine weitere Erklärung die Kerze ins rechte Licht, um Thorwa eine bessere Sicht zu verschaffen. Das Zelt wurde nun nahezu ausgeleuchtet und auf Jandas Frage hin deutete er auf die Nachtschattenblätter. " Schnaps macht den Verstand träge und den Schwertarm unsicher, nimm die Blätter sie helfen...wenn man sie kaut, schluckt und nicht den Boden damit besprenkelt. Vielleicht willst du aber nur eine doppelte Ration und Thorwa gab dir schon Met?" Lorn war wohl nicht sehr gut im kontern, wenn es um schalkenhafte Gespräche ging und beließ es somit dabei. Dennoch musterte er Janda und schüttelte, ob der neuen Wunde leicht den Kopf, bevor die Worte der Fremden ihn zu eben solcher blicken ließen.
Ein erneutes Brummen drang, wie bei einem Bären, tief unter seinem Bart hervor und er leuchtete der verhüllten Gestalt ins Antlitz und nebenbei auch über ihren Leib, um auszumachen was ihr wohl fehlte. " Das sagt wer? Traust du dich nicht dein Gesicht zu zeigen, hast du was zuverbergen? Ist das so, dann sind Worte überflüssig. Zeig dich und es könnte einen jeden hier interessieren, was du zu dem Schrein zu sagen hast."
Lorn sprach ruhig und in keiner Weise provozierend, eher schien es ihn wirklich zu missfallen, sein Gegenüber nicht sehen und einschätzen zu können. Nichts ehrliches konnte von solch einem Wesen ausgehen. So machte er sich auch noch nicht dran, ihre Wunden näher anzusehen und behielt Abstand. Er mochte gutmütig sein, aber es gab Prinzipien und Grenzen die er sich in all den Jahren zurecht gelegt hatte. Vielleicht durch Erfahrung, oder Vorsicht, wer weiß das schon.
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass So 19 März 2017, 17:45
[center]- Skaraba -[/center]
„Und ich würde dich respektieren, würdest du mich grüßen und ehren, dass ich nicht einfach eine Waffenschwester von dir im Schnee habe liegen lassen, um meine eigne Haut zu retten“, entkommt es den Lippen der Rothwardonin schneidend, aggressiver, als es vielleicht beabsichtigt war, was an den Schmerzen liegen könnte, die auch sie weiterhin durchströmen. Der Blick ihrer bronzenen Augen liegt fest auf Lorn, nachdem sie zunächst Janda betrachtet hat. „Bei meinesgleichen zählt es etwas, gemeinsam gekämpft zu haben.“ Diese Worte spricht sie ruhiger und schließt kurz die Augen, als riefe sie sich innerlich zur Ruhe. Tiefe Atemzüge heben und senken ihren Brustkorb, die weitere Pein durch ihren Bauch jagen. Dann hebt sie ihre Hand und löst den Schleier zumindest so weit, dass Lorn ihre Nase und ihre Mundwinkel erkennen kann, ebenso die tiefen verästelten Narben, die gut die Hälfte des Gesichtes entstellen. Allein das könnte für ein Weib genügen, sich unter Tüchern zu verbergen, nicht wahr? „Ich bin Skaraba. Dort, wo ich geboren wurde – gesegnet seie Alik'r – tragen die Frauen meiner Sippe die Stoffe um ihr Antlitz und ihren Körper. Es würde mich ...entblößen, es anders zu halten. Ich bin nicht eure Feindin.“
Ein wenig weiter lehnt sie sich zurück, um ihren Bauch irgendwie in eine angenehmere Position zu bringen. Weiterhin sieht sie Lorn entgegen. Ihr bronzener Blick hat etwas wildes, etwas ungebrochen stolzes. „Ihr habt die gleichen Orks zum Feinde wie ich. Ja, ich kenne sie. Das habe ich auch schon der Frau gesagt, die ihr Jonna nennt. Und Kjarl.“ Kurz zucken die Augen zu Janda.
[center]- Thorwa -[/center]
Inzwischen hat die Heilerin eine Schale an sich heran gezogen, die sie wohl zuvor vorbereitet hat und in die sie nun ein weiches sauberes Tuch eintaucht. Behutsam fängt sie hernach an die Wangenwunde abzutupfen. Dass es ein wenig brennt und den Schmerz im ersten Moment verstärkt, das kann sie unmöglich verhindern. Wie auch? Dennoch fährt sie unbeirrt fort, die Verletzung zu reinigen und sie im Licht, das Lorn ihr hält, anzusehen, wie diese aussieht. Wie ihr Befund dabei ausfällt, das behält sie für sich.
„Wir könnten uns darauf einigen, dass ich euch einen halben Becher bringe, wenn ihr euch weiterhin ruhig verhaltet und die Ratschläge Lorns anerkennt, hrm?“
Lorn Ehrenhand
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass So 19 März 2017, 19:38
Lorn sieht Skaraba ruhig an und er lässt es sich nicht anmerken dass sie Narben trägt. Vielleicht sah er derer zu viele und es bedeutet somit nichts besonderes in seiner Welt. Vielleicht rührte es ihm auch im Innern und er lässt es sein Gegenüber nicht merken.
"Jetzt bist du keine Gesichtslose mehr und ich grüße dich. Lorn, so ist mein Name. Ich habe nicht mir dir gekämpft und weiß nichts von deinem Schicksal, so wie du mich nicht kennst. Weder weiß ich um deine Verdienste, noch was geschehen ist auch wenn deine Worte wichtig klingen mögen. Ist so geschehen wie du sagst, so danke ich dir für die Rettung jener Kampfgefährtin. Respekt und Ehre... wir werden sehen. Wichtig ist, was sein wird und ich mit eigenen Augen sehen kann."
Der Nord spricht es ruhig und nicht herablassend, eher wirkt es, als wenn Worte ihm weit weniger als Taten etwas bedeuten. Die Entshleierung war eine Tat davon und er neigt sein Haupt, nciht über Gebühr dorch einem freundlichen Gruß würdig. Er ist kein Mann der sich von Worten beeindrucken oder provozieren lässt und so ist ihm die Schärfe ihrer Zunge einerlei.
"Ich versorge deine Bauchwunde, wenn du das annimmst und du bekommt ebenso die gleichen Nachtschattenblätter angeboten, denn du hast Schmerzen. Was hat dich getroffen? Schwert, Keule, Dolch?"
Er sieht zu Thorwa und schmunzelt kurz bei ihrem Angebot gen Janda. Die junge Heilerin imponiert ihm, auch wenn er nichts weiter dazu äußert.
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass So 19 März 2017, 19:44
Janda war einfach zu erschöpft, um zu Lorns Bemerkung mit den Augen zu rollen, also beließ sie es bei einem Brummen. Immerhin verweigerte Lorn ihr den Alkohol. Das hieß dann wohl, dass er Janda noch für kampftauglich hielt.
Sie schloss die Augen und versuchte das Ziepen und Brennen auszublenden, während die kundigen Finger der Heilerin an ihr rumnestelten. Dem kurzen Zwist zwischen Lorn und der Rothwardonin lauschte sie schweigend. Als sie merkte, dass die Fremde ihren Schleier löste, obsiegte dann doch die Neugier und sie öffnete ein Auge. [i]Bin ich wenigstens nicht die Entstellteste in diesem Zelt...[/i] scherzte sie in Gedanken, und schloss das Auge wieder.
Bei Thorwas Angebot zuckte der gesunde Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. "Hab ich...das jemals...nicht?" stimmte sie leise brummend zu.
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Di 21 März 2017, 14:42
[center]- Thorwa -[/center]
„Die Nähte sehen sauber aus, ebenso die Wundränder“, raunte Thorwa leise und sprach wahrscheinlich mehr mit sich selbst, als mit Janda. Oder aber sie wollte die Berserkerin ein Stück weit beruhigen. Das Tuch, mit dem sie die Gesichtswunde abgetupft hatte, legte sie beiseite, um sich die Hände noch einmal zu waschen und dann einen Salbentiegel aus ihrer Gürteltasche zu ziehen. Noch behutsamer als zuvor beginnt sie das darin befindliche Angerührte auf das wunde Fleisch zu bringen. „Und so ruhig, wie ihr euch verhaltet, werde ich euch tatsächlich den versprochenen Met herbringen.“ Aufmunternd lächelte sie dazu, auf dass sich herzliche Lachfältchen um ihre Augen offenbarten. Nicht ganz so grimmig wie alle andren war Thorwa, aber das mochte auch daran liegen, dass sie jünger war. „Trotz dessen solltet ihr mit einer solchen Wunde und dem Schlag, den ihr an Hals und Kopf abbekommen habt, auch weiterhin das Lager hüten. Ansonsten liegt ihr vielleicht einige Wochen damit nieder.“ Zum ersten Mal mischte sich eine gewisse Strenge mit in Thorwas Stimmlage.
[center]- Skaraba -[/center]
Die Haltung der fremdartigen Schwertkämpferin hatte sich nach und nach entspannt und auch wenn sie wahrscheinlich nicht vergessen würde, was Lorn gefordert hatte, so war es für den Moment wohl einfach gut. … Wichtig ist, was sein wird und ich mit eignen Augen sehen kann. Daran werde auch ich dich bemessen, Nordmann … Doch diese Worte verschwieg sie, sondern nickte nur kaum merklich.
„Die Klauen der Trolle haben mich am oberen Bauch und am Unterarm erwischt, Lorn. Diese Wunden sind versorgt worden. Aber wahrscheinlich müssen sie kontrolliert und frisch verbunden werden. Es waren … Splitter in meinem Fleisch. Und es sticht nach wie vor. Vielleicht ist da noch etwas.“ Auf die Kräuter ging sie nicht ein. Hatte sie sie vergessen? Oder tat sie das bewusst? Ungewiss für den Moment.
Lorn Ehrenhand
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Di 21 März 2017, 17:28
Diesmal verstanden sich beide und Lorn neigte sein Haupt Skaraba entgegen, ihre Worte bestätigend.Von nichts anderem ging er aus, als dass sie sich selbst ein Bild von ihm machen würde, vielleicht war es für ihn selbstverständlich. Stolz waren die Züge der Exotin und nicht einmal die Narben in ihrem Gesicht konnten daran etwas schmälern. Er schätzte sie nicht zerbrechlich oder schwach ein und dennoch holte er bei der Beschreibung ihrer Verletzungen eines, nein sogar anderthalb der Blätter hervor und legte diese auf das nahe Fell Skarabas ab.
"Nachtschatten, es nimmt dir deine Schmerzen in der richtigen Menge und lässt dich entspannen, jedoch wach genug sein dass du deine Waffen noch sicher gebrauchen kannst. Die Blätter musst du kauen und herunterschlucken, vorzugsweise bevor ich mir deine Wunden ansehe. Die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten, vielleicht 50 Atemstöße."
Der Nord stellte die Kerze auf einen erhöhten Felsvorsprung der innerhalb der behelfsmäßigen Unterkunft, die wohl ebenso als Schutzwall vor Wind, Eis und Schnee gedacht war. Weich fiel so ein fast heller Schein in das Planenzelt, aber es reichte aus um genug sehen zu können.
Geduldig und sich Zeit lassend griff er in seinen Heilsack, den er stets bei sich hatte und aus vielen Nischen und Taschen zu bestehen schien, holte ein größeres Tuch und breitete es aus. Keine bedrängenden Worte drangen aus des Heilers bartumrandeten Mund, die Skaraba zusätzlich auf die Einnahme des Krautes hinwiesen, jedoch ließ er ihr genug Augenblicke, um sich zu entscheiden. Sorgsam wusch er sich die Hände, indem er ein Leinentuch in das glasklare Schalenwasser tauchte und sich penibel sauberrieb, gründlich und Zeit verstreichen lassend.
Weitere kleine Tücher wurden auf das große gelegt, zwei Tiegel mit Salbe vorbereitend geöffnet. Rosshaar und die kleine Schatulle mit der runden feinen Nadel darin zurechtgelegt, falls Thorwas Naht neu eröffnet werden musste. Er ging davon aus dass die Wunden genäht wurden, wenn die Klauen nicht zu breite Furchen gezogen hatten. Eine kleines Fläschchen neben der halb leeren Alkoholflasche wurde bereitgestellt, bevor er Skaraba bat sich aufzusetzen, um sich den Bauchverband lösen zu lassen.
Janda
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Di 21 März 2017, 18:18
Geduldig wartete Janda die Behandlung ab. Es war ja nicht so, als könnte sie momentan viel anderes tun.
Bei der letzten ernsten Diagnose Thorwas, weitete sie überrascht die Augen und schüttelte sie leicht den Kopf, bis der Schmerz wieder einsetzte. "Nein, wir müssn...Skrava rettn..." sie sprach inzwischen etwas deutlicher als vorher. Entweder nahm sie das Stechen im Gesicht billigend in Kauf, oder die Gewohnheit hatte langsam eingesetzt.
"Vergiss'n Met... bring Bhrea..." sagte sie nun mit etwas mehr Nachdruck, als sie eigentlich wollte. Im Grunde konnte Thorwa ja nichts dafür, aber die Aussicht doch hier zurück gelassen zu werden, ließ die Nordfrau wieder unruhig werden.
Die Bärin
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Thema: Re: [Foren-Rollenspiel] Ein Lager am Pass Mi 22 März 2017, 01:43
[center]- Skaraba -[/center]
Für den Moment schrägte die Rothwardonin ihren Kopf – einem misstrauischen wilden Tier nicht ganz unähnlich, das man in die Enge getrieben hatte. Der Stolz rang gemeinsam mit ihrer Vorsicht gegen die Einsicht, dass sie Hilfe brauchte. Hilfe von diesem grobschlächtigen bärtigen Nordmann, von dessen Volk sie kaum mehr kannte, als alte Geschichten und den Verrat, der ihr auf dem Pass widerfahren war. [i]… Und wenn er das Werk des Bergführers nur vollenden wollte? Wenn sie für ihn auch nur eine Feindin war, die es zu eliminieren galt? Eine räudige Hündin Alik'res, die man besser wie eine Ratte vergiftete..?[/i] Auf der andren Seite bliebt ihr auch nichts andres übrig.
Also streckte Skaraba ihre Hand aus und nahm sich die Kräuter, die ihr hingelegt worden waren. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, schob sie die Blätter zwischen ihre Lippen und fing an diese zu kauen. Sie schmeckten widerlich. Aber was hatte sie auch anderes erwartet? Medizin musste bitter schmecken. Das hatte schon ihre Mutter gesagt. Ein kleiner Stich durchfuhr ihr die Brust. [i]„Medizin muss fürchterlich schmecken, kleine Sonne, damit es einen Verwundeten aus dem Krankenlager treibt ...“[/i] Die Worte klangen in ihr wider, als wären sie gerade erst ausgesprochen worden und als lägen nicht zwei Jahrzehnte dazwischen.
Tief schnaufte sie auf und drehte ihren Kopf fort. Es musste die Wirkung der Kräuter sein, dass sie so ...rührselig wurde. Oder?
„Fangt an. Ich werde euch gewähren lassen.“
[center]- Thorwa -[/center]
„Ich weiß, dass du sie retten willst. Das wollen wir alle, Janda. Aber wie willst du ihr helfen, wenn du in die Schlacht kriechst und stirbst? Glaubst du, das würde sie wollen? Dass du in den Kampf ziehst, wenn dein Körper zu schwach dafür ist?“ Thorwa sprach die Worte nur sehr leise an Jandas Ohr, damit Lorn sie nicht hörte, damit die Fremde sie nicht hörte. Ihre Augen leuchteten ernst und … mitfühlend – nicht auf die mitleidige Art – zu Janda herab, als sie dieser die Hand an die unverletzte Kopfseite legte. Sie wollte Janda das Gefühl geben, dass sie die Schwäche der Nordkriegerin niemandem verriet. „Ich würde keine Klinge und keine Axt zurückhalten, wenn es nur eine Wunde wäre, die dir zwar Kopfschmerzen bereitet, aber nicht ...mehr. Bitte glaube mir das.“
Ihre Stimme besaß etwas sanftes, das manch einen wilden Geist erreichen konnte. Hier aber mochte sie etwaig auch scheitern. „Du hast dafür gesorgt, dass sie über den Pass gekommen sind. Du hast diese Fremde gerettet, die Jonna und Bhrea Informationen über die Orks gegeben hat. Vielleicht wäre sie verreckt, wenn du nicht ..hrm? Niemand zweifelt daran, dass du kämpfen und sie retten willst. Und wenn es jemand täte, risse ich ihm die Zunge heraus.“
Eines musste man der jungen Heilerin lassen: Sie bemühte sich wirklich. „Aber … ich werde versuchen, Bhrea herzuholen, aye?“